Asparagales > Orchidaceae > Dactylorhiza majalis agg.

Breitblatt-Knabenkraut

(Dactylorhiza majalis agg.)

V - VI Home feuchte-nasse Magerwiesen, Flachmoore
7 - 10 cm indigen NT
Habitus
Synonyme: Orchis latifolia α majalis, Orchis majalis, Breitblatt-Fingerwurz. Geophyt, coll-sa. Die Blütenhülle ist hell- bis dunkelpurpurn. Die Spitze des obersten Laubblattes erreicht den Blütenstand. Die Laubblätter sind nur auf der Oberseite gefleckt (zumindest die unteren Laubblätter). Die unteren Laubblätter sind breitlanzettlich, allmählich zugespitzt. Der Blütenstand ist dicht gedrängt, mit mehr als 20 Blüten. Die Deckblätter sind länger als die Blüten. Die deutlich dreilappige Lippe trägt ein Schleifenmuster, der Sporn ist leicht abwärts gebogen (Lit). Die unter vollkommenen Naturschutz stehende Pflanze ist nur im alpinen Bereich ungefährdet, in der Böhmischen Masse und in den Alpenvorländern ist sie gefährdet, im pannonischen Raum gar stark gefährdet (Lit).
 
Blütenstand
Die Deckblätter sind länger als die Perigone. Die Lichtpflanze gedeiht an mäßig warmen, stickstoffarmen Standorten auf feuchten bis durchnässten Böden, die einem starken Wechsel unterliegen können (Lit).
 
Perigone
3-lappige Lippe, gedrehter Fruchtknoten, Sporn nach unten gebogen. Koordinaten des Standortes: 47°44'29,87"N, 14°19'12,19"E. Aufnahmen: 30.04.2024 Veichltal

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1873

"295. 0. latifolia. Crantz. (Breitblättriges Kn.)
Zwillingsknollen handförmig - getheilt; Stengel röhrig-hohl, 4—6-blättrig, Blätter elliptisch, länglich, lanzettlich bis sehr schmallanzettlich, gegen die Spitze verschmälert, schief abstehend, grasgrün, meist gefleckt, seltner ohne Flecken. Aehre länglich, gedrungen; Deckblätter dreinervig-aderig, so lang oder länger als das Perigon; Perigone mittelgross, Zipfel stumpf oder spitz, die 2 seitlichen abstehend, zuletzt zurückgeschlagen, die 3 oberen helmartig zusammenschliessend, hellpurpurn, selten weiss, Honiglippe am lichteren Schlunde dunkler punktirt und gefleckt, dreilappig, Seitenlappen abgerundet, Mittellappen kleiner, spitz, stumpf oder ausgerandet; Sporn walzlich, abwärts gerichtet, so lang oder etwas kürzer als der gedrehte Fruchtknoten. Von Orchis maculata durch den hohlen Stengel und die längeren Deckblätter verschieden, von O. mascula durch die getheilten Knollen.
Mai - Juni


Aendert ab:

  • α majalis. (O. majalis Reichb. ic. — O. latifolia L . spec.) Stengel 0,5‘ selten 1' hoch; Blätter dunkelgrün, mit rothbraunen oder schwarzbraunen Flecken besetzt, vom Stengel weit abstehend, die unteren oval, elliptisch oder länglich, 3—6" lang, 1—1,5" breit, die oberen schmäler, lanzettlich. Perigone gross; die unteren Deckblätter länger als das Perigon, die übrigen so lang oder auch kürzer als dasselbe.
  • β incarnata. (O. incarnata L . fl. suec. — O. angustifolia Wim. et Grabow.)
    Stengel schlank, 1,5' hoch, Blätter hellgrün, sehr selten gefleckt, alle aufrecht, mit dem Stengel parallel. Perigone kleiner, lichter purpurn oder weiss, die unteren und mittleren Deckblätter länger als das Perigon, blüht 14 Tage später als var. a. Auf feuchten Wiesen, an Torfsümpfen sowohl im ebenen als gebirgigen und subalpinen Theile des Gebietes.


α Höchst gemein im ganzen Gebiete, heerdenweise, ohne Bodenunterschied.
β Seltener, auf Torfwiesen einiger Mühlkreis - Hochebenen in den Koglerauen, um Kirchschlag, Hellmonsödt, am Pfennigberge. Am Blöckensteinfilz auf Granit. In Donau- und Traunauen. Auf Alpenwiesen im Steyrerkreise.
"

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, I. Band (Seite 238), Linz 1873, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.

 

 Letzte Bearbeitung 05.05.2024